Im Interview – Unsere Coach Sabine Witte zum Existenzgründer-Coaching.
Lassen Sie sich nicht von gutgemeinten Ratschlägen davon abbringen.
1.
Wer sind Ihre Klienten, die ein Existenzgründer-Coaching buchen?
Das ist sehr unterschiedlich…
Menschen die eine Idee haben, jedoch nicht wissen, ob sie als Person die Fähigkeiten und die Persönlichkeit eines Unternehmers mitbringen.
Oder Menschen, die daran zweifeln, dass ihre Idee gut genug ist, um damit Geld zu verdienen.
Viele wollen wissen, ob und wie ihr Vorhaben finanziert werden kann und wie sie einen Businessplan erstellen können. Dieser kann dann als Grundlage für die Beantragung von Fördergeldern oder Bankdarlehen dienen.
Vom Alter her kommt jung oder alt, mein jüngster Klient war mein Sohn, der sich mit 17 zu Beginn seines Studiums nebenbei selbständig gemacht hat und der älteste Klient war 65, der zu Rentenbeginn nochmal neu durchstarten wollte.
Andere wissen noch nicht genau, was sie machen wollen, Hauptsache selbständig. Es ist und bleibt spannend…
2.
Was erwartet mich im Existenzgründer-Coaching? Wie kann ich mir ein Coaching bei Ihnen vorstellen?
Zu Beginn klären wir ihre Vorstellungen und Ziele des Coachings. Danach läuft die Unterstützung sehr individuell, je nachdem, an welcher Stelle sie Unterstützung benötigen. Vorwissen und Erfahrungen werden mit einbezogen, es gibt jedoch kein Standardprogramm.
3.
Welche Coaching-Methoden haben sich Ihrer Erfahrung nach bei einem Existenzgründer-Coaching bewährt?
Es ist eine Mischung aus verschiedenen Methoden, der sich an die jeweiligen Anforderungen anpasst. Neben Methoden aus dem NLP (Neurolinguistisches Programmieren) schaue ich auch systemisch auf die Gründung und arbeite sehr lösungsorientiert.
Dazu gehört für mich auch, dass meine Klienten ihre Businesspläne selbst schreiben, damit sie die Kompetenzen der Kalkulation und des unternehmerischen Denkens erlernen. Sie erhalten während des Coachings dafür eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der jeder später selbst daran weiter arbeiten kann. Für Fachfragen, z.B. welche formellen Dinge muss ich erledigen, berate ich meine Klienten mit meinem Fachwissen bzw. kann ihnen sagen, wie sie an die Informationen kommen.
4.
Heißt „Existenzgründung“, dass man einen radikalen Neustart wagen soll, ohne darauf zurückzugreifen, was vorher war?
Klares „Nein“ – denn jeder bringt Fähigkeiten und Erfahrungen mit. In manchen Branchen, die heiß umkämpft sind, haben Neustarter es sehr schwer, Fuß zu fassen. Es ist daher wichtig zu wissen, wie der Markt und die Branche funktionieren, um erfolgreich zu sein. Ob dieses Wissen jedoch schon vorhanden ist oder sich erarbeitet werden kann, dass wird im Coaching geklärt.
5.
Haben Sie selbst eigene Erfahrungen mit dem Thema Existenzgründung?
Ich bin selbst seit 1998 selbständig tätig und habe 2009 einen kompletten Neuanfang gewagt. Seit 1999 berate ich Existenzgründer und Unternehmer vor allen Dingen in finanziellen und betriebswirtschaftlichen Fragen im Rahmen der unabhängigen Finanzberatung.
Und glauben Sie mir, trotz meines Wirtschafts-Ingenieurs-Studiums habe ich alle Fehler auch einmal selbst durchgemacht. Seit 2009 habe ich den Bereich der Persönlichkeitsentwicklung mit dazu genommen und arbeite seitdem freiberuflich als Coach & Beraterin.
6.
Welche drei Tipps würden Sie jemandem geben, der gerade gründen will?
- Machen Sie ihr Hobby zum Beruf, dann müssen Sie nie wieder arbeiten.
- Lassen Sie sich nicht von gutgemeinten Ratschlägen davon abbringen.
- Fangen Sie erst an, wenn Sie einen Handlungsplan für das erste Jahr haben.
7.
Welche technischen Voraussetzungen müssen Ihre Klienten erfüllen, um an einem Online-Coaching teilzunehmen?
Telefon und Internetzugang sowie eine E-Mail, wobei es immer irgendeine Lösung für jedes System gibt.
Mir ist wichtig, zu sehen, wo steht der Mensch gerade und welche Unterstützung wird benötigt, um persönliche Ziele zu erreichen und Hürden, die auf dem Weg sind, zu überspringen oder daran vorbei zu gehen.
Sabine Witte »
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